Lücking Doppelwand

Lücking Doppelwand plus

Lücking Doppel­wand

Teilfertigteil aus zwei mit Gitterträgern verbun­denen Beton­schalen, durch das Ausbetonieren zu Betonwänden ergänzt.

Die Lücking Doppelwand-Elemente bestehen aus zwei mit Gitterträgern miteinander verbundenen Stahlbetonschalen, die nach der Montage mit Ortbeton ausgegossen werden, sodass nach der Erhärtung des Ortbeton der Gesamtquerschnitt statisch als monolithische Wand wirkt. Die Elemente beinhalten die erforderliche Bewehrung, die im Werk nach den statischen Erfordernissen berechnet und eingebaut wird.

Vorteile

  • Glatte und dauerhafte Betonoberfläche
  • Robuste Oberflächen bei mechanischen Beanspruchungen
  • Keine Aussteifungsstützen wie bei Vollbeton-Sandwichelementen notwendig
  • Die Elementwand lässt sich fast jedem Grundriss anpassen
  • Einbauteile, wie zum Beispiel Kellerfenster- oder Türzargen, können bereits eingebaut mitgeliefert werden
  • Leerrohre und Leerdosen für Elektroinstallationen können schon im Werk eingebaut werden

Verarbeitung

Vor dem Betonieren der Betonplatte ist auf einen lagegenauen Einbau der Anschlussbewehrung zu achten. Der Mindestabstand von der späteren Wandoberfläche zur Anschlussbewehrung muss mind. 7,0 cm betragen. Die Sohlplatte ist möglichst eben, mit einer Genauigkeit von +/− 1 cm herzustellen.

Im Kellerbereich ist immer mit Bodenfeuchte oder aber stauendem Wasser zu rechnen. Hier empfehlen wir die Anforderungen der DAfStb-Richtlinie „Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton“ des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton zu berücksichtigen. Siehe Ausführungsempfehlung WU-Keller Pfeil nach rechts

Zwei Bauarbeiter beim Absetzen einer Doppelwand.
Absetzen der Doppelwand

Die horizontale Montagefuge unter den Elementen beträgt 3 cm. Der Spalt zwischen Bodenplatte und Element muss satt ausbetoniert werden. Eine hohe statische Tragfähigkeit ist damit gegeben.

Die Lücking Doppelwand-Elemente sind analog zum Montageplan mit Positionsnummern gekennzeichnet. Sie werden fluchtgerecht, gemäß Grundrissmarkierung und einnivelliertem Montageklotz abgesetzt. Die senkrechte Fuge beträgt 1 cm. Zur Montagefixierung und lotrechten Ausrichtung dienen je zwei mit Spindeln verstellbare Stahlrohr-Schrägstützen. Diese werden mit den im Doppelwand-Element eingebauten Montagehülsen und den Dübeln in der Bodenplatte verschraubt.

Beide Innenwandflächen sind vor dem Betonieren ausreichend Vorzunässen. Beim lageweisen Betonieren des Kernbetons mit der maßgebenden Betonrezeptur ist die höchstzulässige Betoniergeschwindigkeit einzuhalten. Waagerechte Arbeitsfugen sind nur geschossweise zulässig. Der Beton ist mit dem lnnenrüttler zu verdichten und nachzuverdichten, insbesondere unter Fensterbrüstungen, im Bereich von Öffnungen und bei Wanddurchführungen. Nach dem Betonieren ist ein zusätzliches Abdecken der Wandkrone vorteilhaft.

Detailausbildungen

Wandecke

Wandstoß

Wandanschluss

Technische Daten

Anwendung
Im Wohnungsbau, als Keller-, Innen- und Außenwände sowie als Wohnungstrennwände, als Treppenhaus-, Aufzugsschacht- und als Brandwände. Im Ingenieurbau bei Industriebauten, als Silo-, Stützwände oder Tiefgaragen. Bei Lückenbebauung als Alternative zu der aufwändigen einhäuptigen Schalung.

Grundlage
DIN EN 14992

Plattenabmessungen
Schalenstärke
Je Schale min. 5,0 bis 8,0 cm
Wandstärke
24,0cm / 25,0cm / 30,0cm / 36,5cm / 40,0cm
Elementlänge
bis 7,0 m
Elementhöhe
Größtmaß bis 2,85 m inkl. horizontaler Montagefuge
Elementgewicht
ca. 300 kg/m² (bei je 5,0 cm Schalenstärke)

Fugenbreiten
Horizontal
3,0 cm Anschluss Boden zur Wand
Vertikal
1,0 cm Fuge zwischen den Elementen

Ausführung
Aussparungen
Für Durchführungen, Aussparungen, Schlitze, Fenster und Türen sind werkseitig berücksichtigt und auf Wunsch verschalt.
Oberfläche
Die Elementoberfläche ist schalungsglatt, jedoch nicht porenfrei. Elementfugen müssen mit einem geeigneten Fugenmörtel geschlossen werden. Gegebenenfalls ist eine Spachtelung erforderlich, um die Streich- und Tapezierfähigkeit der Oberfläche herzustellen.

Sonderteile
Einbauteile
Einbauteile wie Bewehrungsanschlusskästen oder -schienen, sowie Zargen für Kellerfenster oder Leerrohre für Elektroinstallationen, können schon im Werk eingebaut werden.

Statik
Statisches System
Der Bewehrungseinbau kann individuell nach der Hauptstatik eingebaut werden. Biegesteife Anschlüsse sind im Kernbeton realisierbar.
Bewehrung
B 500-A
Bewehrungsanschlüsse und Fugenbewehrung sind mit dem Hersteller abzustimmen.
Beton
C 20/25, C 25/30, C 30/37 und C 35/45
Betondeckung
Gemäß der geforderten Expositionsklasse oder Brandbeanspruchung kann sich eine höhere Betondeckung und damit eine größere Elementstärke ergeben (Standard 5 cm).

Schallschutz
Rohdichte
2,3 kg/dm³ (gemäß DIN 4109 für Beton)

Montage 
Allgemein
Bei Anlieferung, Montage und Betonage ist unsere Montageanleitung zu berücksichtigen.
Abstützung
Je Element sind mind. 2 Anker im Element zur Befestigung von Schrägstützen vorgesehen.

Ausführungsempfehlung WU-Keller bei Einsatz von Doppelwand-Elementen

nach DAfStb-Richtlinie „Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton“ des Deutschen Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb)

Beanspruchungsklasse 1: Drückendes und nicht drückendes Wasser und zeitweise auf­stauendes Sickerwasser

Beanspruchungsklasse 2: Bodenfeuchte und nichtstauendes Sickerwasser

Nutzungsklasse A: Feuchtetransport in flüssiger Form durch die Elemente der Wasserundurchlässigkeit nicht zulässig. (möglich im Wohnungsbau)

Nutzungsklasse B: Feuchtstellen durch begrenzten Wasserdurchtritt, zulässig. (sinnvoll für Tief­garagen, und unterirdische Verkehrsbauwerke)

Trockene Bauteiloberflächen oder trockenes Raumklima oder beides sind durch raumklimatische Maßnahmen (Heizung, Lüftung) und bauphysikalische Maßnahmen (Wärmeschutz und Feuchteschutz) zu erreichen. Das heißt bei Kellerräumen mit einer höherwertigen Nutzung sind Heizung, Lüftung und Abdichtung zur Vermeidung des kapillaren Wassertransportes durch den WU-Beton vorzusehen.

Mindestbauteilabmessung

Die geforderte Mindestbauteildicke gem. WU-Richtlinie beträgt 24,0 cm.
Sinnvoll sind Wandstärken ab 30,0 cm um bei innenliegenden Abdichtungssystemen aus Fugenblechen oder Fugenbändern eine ausreichende Umhüllung der Bauteile zu gewährleisten.
Bei der 24,0 cm starken Wand sind außenliegende Abdichtungssysteme empfehlenswert, da bei geringen Kernquerschnitten der optimale Einbau innenliegender Abdichtungen nur schwer möglich ist. Bei Beanspruchungsklasse 1 fordert die WU-RiLi einen Einbauraum ≥ 14 cm für innenliegende Fugendichtungen. Die Elemente sollten bei einer Geschosshöhe von bis zu 2,85 m eine Länge von 6,5 m nicht überschreiten.

Vertikalschnitt

Fugenausbildung

Horizontale Fuge
Die horizontale Fuge ist als Arbeitsfuge eben mit der Oberkante Sohlplatte auszuführen. Die konstruktive bzw. statische Anschlussbewehrung, ist entsprechend des Schalenzwischenraumes anzuordnen. Am Wandkopf ist ebenfalls die konstruktive bzw. statische Bewehrung durch bauseitige Zulagen in die Geschossdecke zuführen.

Vertikale Fuge / Elementstöße
Das statische System ist möglichst so zu wählen (einachsig vertikal gespannt), dass die vertikalen Fugen (Elementstöße) unbewehrt bleiben können. Somit bildet sich hier durch die Elementbauweise (Einschnürung des Querschnitts durch Elementstoß) ein Sollrissquerschnitt aus.

Abdichtung

Fugen
Die Fugen sind mit einem geeigneten innen- oder außenliegenden Abdichtungssystem abzudichten. Bei der 24 cm starken Wand ist die außenliegende Abdichtung empfehlenswert. Als außenliegendes Abdichtungssystem stehen beispielsweise kunststoffmodifizierte Bitumendichtbeschichtungen in verschiedenen Systemen für die jeweilige Beanspruchungsklasse zur Verfügung. Außerdem stehen verschieden Kompressions- und Quellabdichtungs-Systeme am Markt zur Verfügung. Bei der 30,0 cm starken Wand kann eine innenliegende Abdichtung lagesicher eingebaut und vollständig durch den Ortbeton umschlossen werden. Als innenliegende Abdichtung sind die beschichteten Fugenbleche zu nennen, die sich gegenüber den unbeschichteten Blechen durch einen besseren Haftverbund zwischen Beton und Blech auszeichnen.

Vollflächige Abdichtung 
Die vollflächige Abdichtung empfiehlt sich bei Kellergeschossen, die einer höherwertigen Nutzung zugeführt werden sollen, um den kapillaren Wassertransport durch den WU-Beton zu unterbinden.

Alle Abdichtungsmaßnahmen sind gemäß Herstellerangaben durchzuführen.

Ortbeton

Anforderungen
Bei Ausnutzung der Mindestbauteildicke ist ein C 30/37 (w/z ≤ 0,55) mit hohem Wassereindringwiderstand bzw. WU-Beton einzusetzen, ansonsten ist der Beton entsprechend der maßgebenden Expositionsklasse zu wählen. Die Konsistenzklasse sollte F3 entsprechen. Größtkorn 16 mm. Bei innenliegenden Abdichtungssystemen (Fugenbleche), Ausnutzung der Mindestbauteildicke oder bei Betonfallhöhen größer 1,0 m ist eine Anschlussmischung (8 mm Größtkorn min. 30 cm hoch) als Fallpolster bzw. zur sicheren Umschließung des Fugenbleches einzusetzen.

Einbau 
Doppelwand-Elemente min. 3,0 cm aufständern, um den Wandfußpunkt beim Betonieren vollständig zu füllen. Arbeitsfuge vor dem Betonieren reinigen.
Schaleninnenflächen matt feucht vornässen. Fallhöhen und horizontaler Transport des Ortbetons in der Wand gemäß DIN EN 206 / DIN 1045 beachten. Ortbeton ordnungsgemäß verdichten und Entmischungen vermeiden. Die Betoniergeschwindigkeit einhalten, jedoch frisch in frisch betonieren. Die einzelnen Betonlagen sind durch Eintauchen der Rüttelflasche miteinander zu vernadeln.

Anordnung Fugenbleche

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